Bartolomé de las Casas war ein spanischer Theologe, Historiker und Schriftsteller des 16. Jahrhunderts. Er wurde 1484 in Sevilla, Spanien, geboren und starb 1566 in Madrid.
Las Casas nahm an den Expeditionsreisen der spanischen Krone nach Amerika teil und war Augenzeuge der Konquista, der spanischen Eroberung und Kolonisierung von Amerika. Als er jedoch Zeuge der gewaltsamen Unterdrückung und Misshandlung der einheimischen Bevölkerung wurde, insbesondere der indigenen Völker auf der Insel Hispaniola (heute Haiti und die Dominikanische Republik), änderte er seine Ansichten und setzte sich dafür ein, ihre Rechte zu verteidigen.
Er verfasste mehrere Werke, darunter das bekannteste "Apologetic History of the Indies" (Apologética Historia de las Indias), das als eines der ersten moralischen und historischen Dokumente gilt, das die Gewalt der Spanier gegenüber den Ureinwohnern Amerikas verurteilt. In dem Buch fordert er die Abschaffung der Encomienda-Systeme und die Achtung der Menschenrechte für die indigene Bevölkerung.
Las Casas wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des Indigenismus, einer Bewegung, die sich für die Rechte und den Schutz der indigenen Völker einsetzt. Er setzte sich auch für die Abschaffung der Sklaverei ein und war einer der ersten, der die Idee der Gleichheit aller Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder Rasse vertrat.
Obwohl Las Casas mit seinen Ideen und Ansichten nicht immer Zustimmung fand, wird er heute für seinen Beitrag zum Schutz der indigenen Völker und zur Verteidigung der Menschenrechte als einer der Vorreiter der modernen Menschenrechtsbewegung angesehen.
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